Personalisierte Landmarken
Led by: | Elias |
Team: | Julia Köpke |
Year: | 2007 |
Duration: | 2007 |
Is Finished: | yes |
Aufgrund des technischen Fortschritts existieren bereits PDAs und Mobilfunktelefone, die als Naviga-tionsgeräte einsetzbar sind. Durch die zunehmende Verfügbarkeit solch mobiler Systeme rückt die Fußgänger- und Fahrradnavigation immer mehr in den Vordergrund.
Herkömmliche Fahrzeugnavigationssysteme kommunizieren die Wegbeschreibungen unter Verwen-dung von Sprachanweisungen oder einfachen Kartengrafiken. Es werden ausschließlich Entfernungs- und Richtungsangaben in den Navigationsanweisungen verwendet, wobei insbesondere die Entfer-nungsangaben für Fußgänger schlecht umzusetzen sind und daher auf Seiten des Anwenders zu Missverständnissen oder Fehlinterpretationen führen können. Fahrzeuge verwenden zu deren Ver-meidung zusätzliche Sensoren, wie Odometer, inertiale Messeinheiten oder GPS, die eine genaue Positionierung und Entfernungsabschätzung ermöglichen. Deshalb ist die Verwendung von Landmar-ken in Wegbeschreibungen für Fußgänger besonders wichtig. Denn nur so können die Nutzer von Fußgängernavigationssystemen die Anweisungen sicher umsetzen und zum Ziel gelangen.
Einerseits erhält der Nutzer durch das Wiedererkennen von topografischen Objekten entlang des We-ges ein Gefühl von Sicherheit, sich auf dem richtigen Weg zu befinden, andererseits ist es auch er-wiesen, dass die Qualität von Wegbeschreibungen durch die Verwendung von Landmarken deutlich verbessert wird.
Die Anpassung von mobilen Navigationssystemen an die speziellen Bedürfnisse von Fußgängern umfasst dabei auch die Adaption der Landmarken an den räumlichen Kontext und die Nutzereigen-schaften.
In dieser Arbeit erfolgt mittels eines Nutzertests eine Überprüfung, ob personalisierte Unterschiede bei der Landmarkenwahl existieren und inwiefern sich diese charakterisieren lassen. Der Fokus beim Aufstellen der Präferenz-Hypothesen wurde dabei auf die Eigenschaften Geschlecht, Alter und Orts-kenntnis des Anwenders gerichtet. Der dazu durchgeführte Nutzertest basiert auf der Beurteilung der Auffälligkeit von Objekten durch unterschiedliche Nutzer. Er besteht zum einen aus einer Internetum-frage, in der eine große Zahl von Teilnehmern die Objektauffälligkeit in virtuellen Panoramen (Abbil-dung 1) verschiedener Plätze im Innenstadtbereich von Hannover beurteilt. Zum anderen wird er durch einen Vor-Ort-Test ergänzt, in dem eine geringere Zahl von Teilnehmern die Objektauffälligkeit an einem zentralen Platz in der Realität beurteilt.
Die Ergebnisse des durchgeführten Tests weisen in Ansätzen personalisierte Unterschiede in der Landmarkenwahl und in den Objektbezeichnungen auf. Abbildung 2 stellt beispielhaft einen Auszug der ausgewerteten Daten des Onlinetests dar. Mit diesen Ergebnissen werden schließlich Überlegun-gen angestellt, auf welche Art und Weise sich der ermittelte Nutzerkontext bei Verfahren der automati-schen Landmarkenwahl berücksichtigen lässt. Grundlage für diese Überlegungen stellt dabei das Verfahren zur automatischen Landmarkenextraktion von Elias (2006) dar