Evaluation der Lesbarkeit und der Nützlichkeit der Kartenschriften in topographischen Karten
Leitung: | Thiemann |
Team: | Birte Friedrichs |
Jahr: | 2021 |
Ist abgeschlossen: | ja |
Amtliche topographische Karten enthalten viele verschiedene Kartenschriften, um z.B. Namen von Städten, Landschaften oder Gewässern zu vermitteln. In den jeweiligen Signaturenkatalogen ist festgelegt, welche Schriftarten, -farben und -größen in Abhängigkeit der Objektart und der Größe der Objekte verwendet werden.
Ziel dieser Arbeit war es, einen Überblick über die verwendeten Schriftvariationen zu gewinnen und die Lesbarkeit und geordnete Wahrnehmbarkeit zu untersuchen. Zudem sollte untersucht werden, ob sich die Kartennutzer der Bedeutung der Schriftgrößen bewusst sind und diese auch tatsächlich nutzen. Der Fokus der Untersuchung lag dabei auf TK25, TK100 sowie dem WebAtlasDE.
Es stellte sich heraus, dass bis zu neun Schriftgrößenstufen in den TKs verwendet werden. Die Größenunterschiede sind dabei inhomogen und teilweise sehr klein gewählt, sodass die geordnete Wahrnehmung in einigen Bereichen gestört ist. Es wurde daher ein Vorschlag für eine gleichmäßigere Einteilung mit weniger Klassen unterbreitet. Dabei wurde auch die minimale Schriftgröße etwas erhöht. Die durchgeführte Umfrage ergab auch, dass die Länge der dargestellten Namen keinen deutlich störenden Einfluss auf die Größenwahrnehmung hat. Bei grünen Kartenschriften gaben die Probanden teilweise an, dass der geringe Kontrast zum meist ebenfalls grünen Hintergrund Probleme bereitet.
Die Abbildung zeigt eine Beispiel-Karte aus der Umfrage: Die hier zu vergleichenden grünen Schriften wurden auf einem realen Kartengrund präsentiert.
In weiteren Arbeiten könnte untersucht werden, ob der Vorschlag für eine geringere Anzahl verschiedener Schriftgrößen eine tatsächliche Verbesserung der Lesbarkeit bringt und ob bei einer Beschränkung auf drei Schriftfarben die eindeutige Zuordnung der Schriften zu den Objektarten weiterhin möglich ist.