Personalisierte Landmarken - Einfluss der Ortskenntnis auf die Auswahl
Leitung: | Elias, Paelke |
Team: | Marcel Chaouali |
Jahr: | 2008 |
Laufzeit: | 2008 |
Ist abgeschlossen: | ja |
Fahrzeugnavigationssysteme haben sich im Alltag etabliert, anhand derer der Führer des Fahrzeugs wird mit Hilfe von berechneten Routen, Karten und Sprachanweisungen unterstützt wird, um sein Ziel auch in ihm unbekannten Regionen zu erreichen. Im Zuge der permanenten Weiterentwicklung von mobilen Endgeräten ist es möglich, PDA und Handys auch für Fußgänger oder Fahrradfahrer als Navigationsgeräte zu verwenden. Eine zufrieden stellende Übertragung bisheriger Navigationsanwendungen aus Fahrzeugen auf Fußgängernavigationsgeräte ist nicht ohne weiteres möglich; die herkömmlichen Anwendungen müssen an die Bedürfnisse der Nutzer angepasst werden. Aufgrund der unterschiedlichen Mobilitätsarten können die Kartengrundlagen nicht ohne weiteres auf Fußgängernavigationssysteme übertragen werden. Dies gilt auch für die Navigationsanweisungen der bestehenden Fahrzeugnavigationssysteme, da sie sich ausschließlich auf Entfernungs- und Richtungsanweisungen beschränken und darüber hinaus die menschliche Wahrnehmung und Orientierung nicht ausreichend berücksichtigt wird.
Um Fußgängernavigationssysteme zu verbessern, müssen Landmarken in Wegbeschreibungen verwendet werden. So können Nutzer der Fußgängernavigationssysteme die Anweisungen sicher umsetzen und zu dem gewünschten Ziel gelangen. Die Auswahl von geeigneten Landmarken spielt dabei eine wichtige Rolle. Neben der Abhängigkeit der Landmarke von ihrer lokalen Umgebung haben auch die Präferenzen der Nutzer Einfluss auf die Auswahl von passenden Objekten. Somit sollte bei der Anpassung mobiler Navigationssysteme für Fußgänger auch die Adaption der Landmarken an den Kontext wie auch an die Nutzereigenschaften berücksichtigt werden.
In dieser Arbeit wird mit Hilfe eines Nutzertests untersucht, ob es Unterschiede bei Personen hinsichtlicht der Auswahl von Landmarken gibt. Dazu werden zunächst Hypothesen formuliert, die ursächlich für eine divergierende Landmarkenwahl sein können und anhand des Nutzertests überprüft. Die Schwerpunkte liegen dabei auf den Aspekten Alter, Geschlecht und Ortskenntnis. Anhand des Nutzertests werden die befragten Personen zu auffälligen Objekten an den drei Plätzen Bahnhofsvorplatz, Kröpcke und Steintor in der Innenstadt von Hannover befragt. Um möglichst viele ortsunkundige Personen zu befragen, werden Testteilnehmer ausgesucht, die nicht aus Hannover kommen bzw. bisher nur selten in der Innenstadt waren. Der Nutzertest erfolgt dabei in zwei Schritten: Zum einen werden Schüler eines Gymnasiums, das außerhalb von Hannovers liegt, mittels eines Fragebogens zu den drei Plätzen befragt, zum anderen nehmen Messebesucher an der Evaluation teil, die sich im Verlauf der „Hannover Messe 2008“ auf dem Messegelände aufhalten.
Die Ergebnisse des Nutzertests zeigen, dass es in Ansätzen personalisierte Unterschiede bei der Bewertung von auffälligen Objekten gibt. Zum einen zeigen die Ergebnisse, das es Unterschiede bei der Auswahl von Landmarken bei Männern und Frauen gibt, ebenso ist dies bei Personen unterschiedlichen Alters zu erkennen. Darüber hinaus stellt sich allerdings auch heraus, dass es an jedem der drei Plätze Landmarken gibt, die sich für alle Nutzergruppen eignen würden. Daraus ergibt sich, dass es möglich zu sein scheint, Fußgängernavigation auch ohne Personalisierung zu realisieren. Weitere Untersuchungen wie die Befragung anderer Nutzergruppen und die Befragung an weiteren Plätzen könnten darüber weiter Aufschluss geben. Ein Auszug der Ergebnisse ist in der Abbildung für den Bereich Steintor veranschaulicht.